Image Guided Radiotherapie
Integrierte bildgebende Verfahren verbessern die Genauigkeit der Radiotherapie. So können wir die Lage des Tumors exakt erkennen und die Behandlung präzise durchführen.
Auch wenn die Patientin oder der Patient aufgrund von Markierungen an der Hautoberfläche oder sogenannter mit Oberflächen-Erkennungssystemen korrekt gelagert wird, können innere Organe und deren Bewegung sowie Füllungszustände nicht erkannt werden. Deshalb wird die Positionierungsgenauigkeit mithilfe der Image-Guided-Radiotherapy (IGRT) durch integrierte bildgebende Verfahren direkt am Linearbeschleuniger verbessert. Durch Röntgensysteme, die sowohl konventionelle Röntgenbilder als auch computertomografische Bilder erzeugen können (Cone Beam Computed Tomography, CBCT) ist es möglich, innere Organe zu erkennen.
Korrektur anhand der Anatomie
Weicht die aktuelle Lage des Zielvolumens von der geplanten Position ab, so kann dies durch eine softwaregesteuerte Verschiebung der Tisch-Positionierung automatisch korrigiert werden. Wichtig ist dies v. a. bei Organen, deren unterschiedlicher Füllungszustand zu Veränderungen des Zielvolumens führen kann (z. B. Tumore in der Nähe von Darm und Blase) oder Regionen, die atemabhängig sind (Tumoren der Lunge, Leber).
Korrektur mit Markern
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Position und Beweglichkeit des zu bestrahlenden Zielvolumens mittels sogenannter Marker zu kontrollieren.
Vor der kurativen Strahlentherapie der Prostata empfehlen wir daher die ultraschallgesteuerte, transrektale Implantation von 3-4 Gold-Markern (Länge 7 mm Durchmesser 0,9 mm) in die Prostata. Durch die Lokalisation der Gold-Marker im Planungs-CT, bei der Simulation und der täglichen Therapie kann die Bestrahlung mit kleinem Volumen sehr zielgenau auf die Prostata geplant und durchgeführt werden.
Bei der täglichen Therapie werden vor der Bestrahlung Kontrollaufnahmen vorgenommen, um die Abweichung der Prostataposition gegenüber der Referenzpositionen zu erkennen und noch vor der Bestrahlung korrigieren zu können.
Bei geeigneten Patienten kann mithilfe von internen oder oberflächlich platzierten Transpondern (Calypso Marker) durch Hochfrequenzwellen (keine zusätzliche Röntgendosis) das Zielorgan während der Radiotherapie verfolgt werden (Echtzeit Organ-Tracking). Der Bestrahlungsvorgang wird angehalten, wenn sich das Zielvolumen über eine vom Arzt /von der Ärztin festgelegte Grenze hinaus bewegt und fortgesetzt wird, wenn es sich wieder im definierten Bereich befindet. Dies wird bei der Bestrahlung der Prostata sowie bei kleinen Volumina in der Lunge und anderen Weichgewebebereichen angewendet.
- 03. Mai 2024
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