Neurochirurgie

Unsere Neurochirurgie kümmert sich um die Abklärung und Behandlung von Krankheiten, Unfallfolgen und Funktionsstörungen.

Zur Behandlung der verschiedenen Krankheitsbilder (Pathologien) steht im Lindenhofspital ein breites interdisziplinäres Team kompetenter Spezialärztinnen und Spezialärzte zur Verfügung. Sie rekrutieren sich aus den Fachbereichen Radiologie, Radio-Onkologie, Onkologie, plastische Chirurgie, Kieferchirurgie, Viszeralchirurgie und Neurologie. Ausserdem vereinen sie ihr Wissen in regelmässig stattfindenden Tumorboards.

Häufige Erkrankungen der Wirbelsäule

Lendenwirbelsäule
1. Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule (lumbale Bandscheibenvorfälle):

  • Mikrochirurgische Entfernung der Diskushernie durch interlaminäre Fensterung.(Bei einer Operation wird ein Gewebestück entfernt. Ähnlich wie bei einem Fenster kann dadurch eine Öffnung oder eine Verbindung entstehen.) Die Operation wird arthroskopisch durchgeführt.
  • Recessotomie (Erweiterung oder Öffnung des Hohlraumes).
  • Mikrochirurgische Ausräumung der Bandscheibe.

2. Foraminale und Extraforaminale Diskushernie: (Foramen bedeutet hier Öffnung zwischen den Wirbeln. Extraforaminal weist darauf hin, dass etwas ausserhalb dieser Öffnungen liegt.)

  • Mikrochirurgische Foraminotomie und Entfernung foraminaler Diskushernien.

3. Spinalkanal- und recessale Stenose: (Als recessal wird etwas bezeichnet, wenn es eine Einbuchtung, eine Tasche oder eine Nische aufweist. An der Wirbelsäule bezieht sich recessal meist auf Taschen in der Hirnhaut um das Rückenmark herum):

  • Interlaminäre Fensterung und Recessotomie. (einseitig, beidseits, crossover Technik)
  • Mikrochirurgische Hemilaminektomie und Laminektomie. (Bei einer Hemilaminektomie oder Laminektomie wird an der Wirbelsäule ein Teil des Wirbelbogens entfernt.)

4. Angeborenes oder erworbenes Wirbelgleiten und Fehlhaltungen der Lendenwirbelsäule (Skoliose, Streckhaltung). Je nach Befund und Beschwerdebild Kombination verschiedener stabilisierender Verfahren (inkl. minimalinvasiver Methoden):

  • Interkorporelle Spondylodese. (Bei einer Spondylodese wird ein Wirbelsäulen-Abschnitt versteift. Es können zwei oder mehrere Wirbel miteinander versteift werden. Dadurch kann z. B. eine Stabilisierung des betroffenen Wirbelsäulen-Abschnittes erreicht werden.)
  • ALIF (Anterior Lumbar Interbody Fusion).
  • XLIF (Extreme Lateral Interbody Fusion).
  • PLIF (Posterior Lumbar Interbody Fusion).
  • TLIF (Transforaminal Interbody Fusion).

Die interkorporellen Spondylodesen werden in der Regel (Ausnahme ALIF) mit einer dorsalen Instrumentierung kombiniert (transpedikuläre Verschraubung über 1 oder mehrere Segmente). Die einzelnen Wirbel werden dazu über Stangen miteinander verbunden. Durch diese Massnahme können sie sich nicht mehr gegeneinander bewegen.

5. Semirigide (semirigid = halbstarr) stabilisierende Verfahren bei ausgewählten Indikationen:

  • Semirigide Fixation
  • Interspinosale Abstützung

Halswirbelsäule
1. Zervikaler Bandscheibenvorfall: (Zervikal ist eine Lagebezeichnung und bedeutet «an der Halswirbelsäule»)

  • Anteriore mikrochirurgische Diskektomie und Ersatz der Bandscheibe mit interkorporeller Spondylodese (Cage, Bandscheibenprothese).

2. Schädigung des Rückenmarks (Cervikale Myelopathie) bei Spinalkanalstenose:

  • Cervikale anteriore Dekompression durch mikrochirurgische Diskektomie. (Entferung von geschädigtem Bandscheibengewebe)
  • gegebenenfalls Vertebrektomie (Wirbelkörper wird mit Implantaten ersetzt) in Kombination mit
  • ventraler Instrumentierung. (Cage [Bandscheibenersatz], Wirbelkörperersatz und ventrale Plattenosteosynthese)
  • Dorsale Erweiterung des engen Spinalkanals. (interlaminäre Fensterung, Laminektomie oder Laminoplastie)
  • Bei Bedarf in Kombination mit dorsaler Instrumentierung. (Cervix)

3. Cervikale Foramenstenose:

  • Dorsale mikrochirurgische Foraminotomie (Frykholm). (Foramen bezeichnet eine Öffnung. An der Wirbelsäule ist damit eine Öffnung gemeint, durch die ein Rückenmarks-Nerv zieht. Die dorsale zervikale mikrochirurgische Foraminotomie ist ein gewebeschonendes, risikoarmes Operationsverfahren.)

Brustwirbelsäule
1. Thorakale Diskushernie: (Thorakal bedeutet hier «an der Brustwirbelsäule».)

  • Mikrochirurgische Entfernung der Diskushernie.

2. Spinalkanalstenose:

  • Dorsale (hinten an der Wirbelsäule) Dekompression (Druckentlastung) durch Hemilaminektomie oder Laminektomie.

Frakturen der Wirbelsäule

Je nach Lokalisation, Einteilung der Frakturen (Instabilität!) kommen verschiedene operative Verfahren in Frage:

  • Alleinige Vertebroplastie mit oder ohne mechanische Aufrichtung (Kyphoplastie).
  • Operative Dekompression mit Vertebroplastie und dorsaler, transpedikulärer Stabilisation.
Bei der Vertebroplastie wird ein Zementdepot in den Wirbelkörper gespritzt, welches eine Festigung des Wirbelkörper bewirkt und meistens zu einer anhaltenden Schmerzlinderung führt. Die Vertebroplastie kann bei Wirbelkörpereinbrüchen und bei Tumorbefall verwendet werden. Bei der Kyphoplastie wird der Wirbelkörper zusätzlich zum Zementdepot mit einem Ballon oder Stent aufgerichtet. Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten ist bereits kurz nach dem Eingriff schmerzfrei und kann mit der Rehabilitation beginnen.

Tumoren im Bereich der Wirbelsäule

Metastasen, primäre ossäre Tumoren, Tumoren des Nervensystems (Neurinome), Tumoren der harten Hirnhaut (Meningeome):

  • Mikrochirurgische Entfernung der Tumoren durch gezielte Zugänge (bei Bedarf in Kombination mit stabilisierenden Eingriffen [Metastasen])
  • In Kombination mit Neuromonitoring

Tumorchirurgie im Bereich des Kopfes und der Schädelbasis

  • Grosshirn (Gliome, Meningeome, Metastasen usw.)
  • Kleinhirn (Akustikusneurinome usw.)
  • Hirnstamm (Cavernome, Ependymome)
  • Intraventrikulär (Meningeome, Ependymome, Plexuspapillome, usw.)
  • Hypophyse

Aneurysmen und arteriovenöse Malformationen

  • Sakkuläre Aneurysmen (elektiv). (Bei Aneurysmen handelt es sich um Gefässaussackungen
  • Arteriovenöse Malformationen. (Eine arteriovenöse Malformation [AVM] ist eine angeborene Fehlbildung der Blutgefässe, bei der Arterien direkt mit Venen verbunden sind, ohne dazwischenliegende Kapillaren.)
  • Cavernome. (Eine Gefässmissbildung nennt man Kavernom.)
  • Bypass-Chirurgie (EC-IC Bypass).

Technische Standards
Im Sinne einer minimalinvasiven Technik, funktionserhaltenen Chirurgie und maximalen Radikalität der Operationen im Bereich des Gehirns und Schädelbasis ist die Neurochirurgie des Lindenhofs technisch sehr gut ausgerüstet. Zu den regelmässig angewendeten Verfahren zählen:

  • Fluoreszenzgesteuerte Resektion (5 – ALA). (Als Resektion wird die operative Entfernung bestimmter Gewebeteile eines Organs oder auch eines Tumors bezeichnet.)
  • Navigationsgesteuerte Resektion mittels prä- und intraoperativem MRI. (Polestar R – N20 – IMRI – Navigationssystem)
  • Intraoperative Neuronavigation (Medtronic).
  • Neuromonitoring (Hirnstamm).
  • Intraoperative Kontrolle der Gefässe und venösen Blutleiter (Doppler).
  • Endoskopisch assistierte Hypophysenchirurgie. (Die Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse stellt eine hormonelle Schaltzentrale dar und produziert lebenswichtige Hormone.)

Gesichtsschmerzen

  • Trigeminusneuralgie (Jannetta). (Die Trigeminusneuralgie ist eine Nervenerkrankung, bei der wiederkehrend plötzliche Gesichtsschmerzen auftreten. In der Regel ist nur eine Gesichtshälfte betroffen.)
  • Hemifascialer Spasmus. (Bezeichnet eine einseitig [hemi] auftretende, unwillkürliche Verkrampfung [Spasmus] der Gesichtsmuskulatur.)
  • Glossopharyngeusneuralgie. (Plötzliche, schneidende oder brennende einseitige Schmerzen in Kiefer, Rachen oder Ohr können vom Gesichtsnerv [Glossopharyngeus] ausgehen.)

Operation intrakranieller (Kopf) Blutungen
  • Akute und chronische subdurale Hämatome. (Bei einem Subdural-Hämatom befindet sich Blut zwischen zwei bestimmten Hirnhäuten.)
  • Intrazerebrale Hämatome. (Blutung in das Hirngewebe hinein)
  • Epidurale Hämatome (Blutungen). (Die Blutung liegt im Epiduralraum – also in der Schicht aus Bindegewebe und Fettgewebe um die Hirnhäute herum.)
Hydrocephalus (Grössere Hohlräume im Gehirn.)
  • Ventrikuloperitonealer Shunt
  • Endoskopisch assistierte 3. Ventrikulotomie

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